AMK-Wirtschaftspressekonferenz
Köln, 20. April 2015, Koelnmesse
Kirk Mangels
Geschäftsführer der
Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK),
Mannheim
(es gilt das gesprochene Wort)
Küche 2014
Küchenindustrie mit 10,3 Milliarden Euro Umsatz in 2014:
Branche ist auf die Herausforderungen vorbereitet
Lieber Herr Dr. Streit,
vielen Dank für das Wort,
meine sehr verehrten Damen und Herren von der Presse,
auch von meiner Seite noch einmal ein herzliches Willkommen. Ich möchte betonen, dass die heute vorgestellte Entwicklung keineswegs eine Selbstverständlichkeit ist. Nahezu unbeschadet ist die deutsche Küchenindustrie aus der Krise gekommen und hat die gravierenden Verluste wichtiger Wachstumsmärkte wettgemacht, indem man sich auch in diesen rückgängigen Märkten stark behauptete. In den umliegenden Märkten wie zum Beispiel der Schweiz und Luxemburg, haben die deutschen Küchenhersteller nach der Krise einen überragenden Marktanteil. Man kann nur noch einmal betonen: Die deutsche Küchenindustrie hat damit ohne Frage die Position als die leistungsfähigste Küchenindus-trie der Welt mehr als untermalt. Die heute vorgestellten 2,7% sind also mitnichten ein schlechtes Ergebnis, sondern in einem schwierigen Marktumfeld ein hervorragendes.
Gerne möchte ich auf die Herausforderungen noch einmal eingehen, die Herr Dr. Streit gerade ausgeführt hat.
– 15 Millionen Küchen sind älter als 15 Jahre
– und 10 Millionen Küchen sind sogar älter als 20 Jahre.
Diese Ergebnisse hat eine Umfrage ergeben, die die AMK im dritten Quartal 2014 durch die GfK erhoben hat. Allerdings forderte diese Umfrage noch anderes zutage: Wie Sie sehen, haben die Verbraucher angegeben, dass ihre Küchen im Schnitt 12,7 Jahre alt sind. Meine Damen und Herren, so sehr wir uns auch wünschen würden, dass dies das tatsächliche Durchschnittsalter der Küche wäre, so können wir doch an den verkauften Zahlen ablesen, dass das realistische Durchschnittsalter eher bei gut 17 Jahren liegen dürfte. Daraus folgt also, dass der Endkunde bei einer spontanen Umfrage das Gefühl hat, seine Küche wäre deutlich jünger als sie es in Wirklichkeit ist. Dies ist sicherlich eine der größten Herausforderungen für die Küchenbranche, den Endkunden im Zeitablauf mit Informationen über neue Funktionen und neue Designs zu versorgen. Wir müssen also die Innovationen regelmäßiger an den Kunden kommunizieren, um den Bedarf zu wecken.
Die Küchenbranche hat hier in den letzten Jahren nicht zuletzt durch Berichterstattungen und Kochsendungen im TV einen enormen Sprung gemacht. Auch die AMK konnte hier mit ihrer Pressearbeit, die zu einer jährlichen Gesamtauflage in den Printmedien von mehr als 150 Millionen führt, einen großen Beitrag leisten. Dennoch muss es uns gelingen, gerade bei dem oben angesprochenen Potential bei sehr alten Küchen aufzuzeigen, welche Vorteile eine neue Küche heute hat.
Der neue AMK Ratgeber Küche setzt Maßstäbe
Diese Funktion liefert unter anderem der komplett überarbeitete AMK Ratgeber Küche. Er soll zuerst einmal Lust auf eine neue Küche machen und darstellen, dass sich das Leben Zuhause in der Regel mittlerweile in der Küche abspielt. Dies haben wir mit der Darstellung vieler Alltagssituationen begleitet. Zudem wollen wir aufklären und ein wenig Transparenz in die Ausstattung und dem damit zusammenhängenden Preisgefüge bringen. Daher haben wir eine Orientierungshilfe eingebaut, in der der Verbraucher erkennt, dass zum Beispiel Weiß nicht gleich Weiß in einer Küche ist.
Zudem werden die unterschiedlichen Materialien wie zum Beispiel die unterschiedlichen Fronten und Arbeitsplatten dargestellt und erklärt. Wir möchten also informieren und aufklären, woher die unterschiedlichen Preise in einer Küche kommen.
Last but not least haben wir neben den Auszugsystemen, die immer wichtiger werden, einem der absoluten Wachstumstreiber in der Küche einen großen Platz eingeräumt: Den Elektro-Einbaugeräten. Hier wird die komplette Bandbreite erklärt und erläutert. Das Tolle ist: Der Endkunde erhält den AMK Ratgeber Küche gegen eine Schutzgebühr von 5 Euro direkt bei der AMK oder bei zahlreichen Händlern gratis. Die Händler können den AMK Ratgeber Küche kostenlos in der AMK-Geschäftsstelle abrufen. Sie finden natürlich auch ein Exemplar in Ihren Unterlagen.
Passend dazu gewinnt im Handel der Aspekt der körpergerechten Küchenplanung weiterhin an Bedeutung. Küchen sollten stets höchst individuell geplant sein, um dem Kunden „seine“ Küche zu gestalten. Dabei geht es zum einen um die optimale Ausnutzung des zur Verfügung stehenden Raums, zum anderen um die körperlichen Bedürfnisse des Küchennutzers. Als Orientierungshilfe für Küchenkäufer hat die AMK neben dem AMK ergonoMeter© – dem weltweit ersten Messgerät, das zur Ermittlung der optimalen Arbeitshöhe von der Ellbogenhöhe als ergonomischer Leitgröße der Küchenplanung ausgeht – auch das Label „Spezialist für körpergerechte Küchenplanung“ eingeführt.
Internationale Herausforderung im Retail
Die zweite Herausforderung, die Herr Dr. Streit genannt hat, liegt darin, sich als Unternehmen optimal für das internationale Geschäft aufzustellen. Dabei stellt sich auch die Frage, wie man in weiter entfernten Märkten, wie China und Indien, am Retail- also am Endkundengeschäft teilnehmen kann. Oder ob man sich weiterhin auf die europäischen Märkte konzentrieren soll, die nach wie vor einen Großteil des Exportgeschäfts ausmachen.
Bei diesen und bei ähnlichen Fragestellungen möchte die AMK ebenfalls eine Hilfestellung geben und richtet am 19. Mai 2015 in Hannover den 1. Internationalen Strategietag für Entscheider aus. Hier werden wir mit professioneller Unterstützung eine Bestandsaufnahme durchführen und Möglichkeiten aufzeigen.
LivingKitchen 2015 – Impulse für das Inlandsgeschäft und für den Export
Bei dieser Gelegenheit möchte ich mich noch einmal bei der Koelnmesse bedanken, dass wir auch in diesem Jahr hier wieder unsere Wirtschaftspressekonferenz durchführen dürfen. Das Jahr 2015 startete – wie Sie sicherlich mitbekommen haben – mit einer äußerst erfolgreichen LivingKitchen, die ihren Anspruch, zukünftig die internationale Leitmesse für Küchen zu werden, beeindruckend unterstrich. Diese Messe hat auch im Ausland zu großer Aufmerksamkeit geführt, doch vor allem in Deutschland gab es ein sehr großes Medienecho, das sicherlich für einige Impulse im Heimatmarkt gesorgt hat und sorgt.
Sie sehen also, die Branche ruht sich keineswegs auf den Erfolgen der letzten Jahre aus. Gemeinsam arbeiten wir hart daran, bei den entscheidenden Weichenstellungen besser zu werden. Die Küchenbranche wird ihrem Anspruch als Statussymbol Nummer 1 weiter gerecht werden. Folgende Indikatoren werden uns dabei helfen:
Abschließend wird Ihnen nun der Global Director Home and Living der GfK, Herr Markus Wittmann, einen interessanten Überblick darüber geben, was die Endkunden von ihrem Statussymbol Nummer 1 erwarten.
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. (AMK)