AMK-Wirtschaftspressekonferenz 10. Mai 2023
AMK-Wirtschaftspressekonferenz: Verbraucher gaben im vergangenen Jahr im Durchschnitt knapp 11.400 Euro für eine neue Küche aus
Köln, 10. Mai 2023. Die Verbraucher haben im vergangenen Jahr laut GfK im Fachhandel durchschnittlich 11.379 Euro für eine neue Küche ausgegeben. Gegenüber dem Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg von 1042 Euro oder rund 10 Prozent. Neben wachsenden Ansprüchen an die Küchenausstattung sind dabei die erforderlichen Preisanpassungen als Folge der gestiegenen Material- und Energiekosten zu berücksichtigten, wie Markus Sander, Vorstandssprecher der Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK), auf der AMK-Wirtschaftspressekonferenz in Köln erläuterte.
Dank der höheren Auftragswerte steigerte der deutsche Küchenhandel im vergangenen Jahr trotz eines Mengenrückgangs (minus 8,5 Prozent) seinen Umsatz leicht um 0,7 Prozent, wie die GfK ermittelte. Auch der Hausgerätemarkt konnte ein leichtes Umsatzplus von 1,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr erzielen. Die deutsche Küchenmöbelindustrie setzte laut amtlicher Statistik 6,24 Milliarden Euro um. Dies entspricht nach den Auswertungen des Verbands der Deutschen Küchenmöbelindustrie (VdDK) einem Zuwachs von 9,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Als Wachstumstreiber erwies sich vor allem das Auslandsgeschäft (plus 12,7 Prozent). Im Inland wurde ein Plus von 7 Prozent erzielt.
Im laufenden Jahr sehe sich die deutsche Küchenindustrie – dazu zählen die Hersteller von Küchenmöbeln, Hausgeräten, Spülen und Küchenzubehör – angesichts des schwierigen wirtschaftlichen Umfelds einigen Herausforderungen gegenüber, stellte AMK-Geschäftsführer Volker Irle fest. Neben der hohen Inflation drohten sich die weiterhin rückläufigen Baugenehmigungen als Folge signifikant gestiegener Baukosten und Zinsen kurzfristig negativ auf die Küchennachfrage auszuwirken.
Während die deutsche Küchenmöbelindustrie in den ersten beiden Monaten 2023 noch ein Umsatzplus von 4,4 Prozent verzeichnet habe, sei der Umsatz im Handel deutlich rückläufiggewesen, so Irle. So gab es beim Handel mitKüchenmöbeln nach Erhebungen der GfK im Januar und Februar 2023 einen Umsatzrückgang von 17,5 Prozent. Bei den Hausgeräten wurde laut GfK im ersten Quartal 2023 ein Umsatzminus von 8,4 Prozentverzeichnet. Der AMK-Geschäftsführer verwies in diesem Zusammenhang auf die hohen Vergleichswerte aus dem Vorjahr.
Dank Änderungen im Angebotsprogramm, der Aufnahme hochwertiger Bauteile in niedrige Preisgruppen und der sich allgemein verbessernden Anschaffungsneigung und Konjunktur sei die Branche aber optimistisch, den Absatz im weiteren Jahresverlauf 2023 wieder anschieben zu können, so Irle. Die großen Bauüberhänge in ganz Europa stellten eine gewisse Reserve da. Fraglich bleibe, ob und wann sie realisiert werden. Abschließend betonte AMK-Vorstandssprecher Sander, dass die deutsche Küchenindustrie in Produkt, Produktion, Logistik und Vermarktung zukunftsfähig aufgestellt ist. (AMK)